Titel | Sonne und Beton |
Originaltitel | Sonne und Beton |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Länge | 119 Minuten |
Berlin-Gropiusstadt im Hitzesommer 2003, im zeitlichen Umfeld der Hartz-Reformen. Die Jugendlichen Lukas, Julius und Gino verbringen ihre Zeit in Neukölln mit Kiffen und ihren weitgehend erfolglosen Versuchen, Mädchen aufzureißen. Mit dem Halbkubaner Sanchez kommt ein neuer Schüler in die Klasse, der sich schnell mit Lukas und dessen Kumpels anfreundet.
Zu Hause haben die Jugendlichen meistens nur Stress. Lukas hat vielleicht das größte Potenzial, etwas mehr aus sich zu machen, und wird von seinem Lehrer für gelungene Aufsätze gelobt. Er ist voller Bewunderung für seinen durchtrainierten älteren Bruder Marco, der eine lebende Legende im Bezirk ist und sich als Kleinkrimineller über Wasser hält. Lukas’ Vater Matthias ist arbeitslos und nach dem Tod seiner Frau mit der Erziehung überfordert. Gino leidet sehr unter seinem Vater, einem gewalttätigen und cholerischen Alkoholiker, der seine Mutter und auch seinen Sohn terrorisiert. Julius lebt ohne Eltern in einer heruntergekommenen Wohnung mit seinem älteren Bruder, der immer breit oder dicht ist und mit seinen Kumpels in den Tag gammelt. Der großmäulige Julius ist immer am Start, wenn es um Partys und Drogen geht, und nimmt auch mal die Waffe seines Bruders an sich. Sanchez lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter, die auch mit Job finanziell kaum über die Runden kommt und trotz allem ihrem Sohn eine gute Mutter sein möchte.
Eines Morgens kann Lukas nicht seine Schule betreten, da er seinen Schülerausweis verloren hat und daher die am Schultor wachenden Securityleute ihn ohne diesen nicht hineinlassen dürfen. Er trifft sich mit seinen ohnehin schwänzenden Freunden. Als die Jungs im Park für zehn Euro Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen zwei rivalisierende Dealergruppen. Es entsteht eine Massenschlägerei, bis die Polizei eintrifft. Lukas wird nicht nur verprügelt, sondern eine der Drogendealer-Gangs verlangt nun 500 Euro als Entschädigung von ihm. Obendrein nervt es die Jungs, für Aktivitäten wie Schwimmbad, Partys oder dem Ausgehen mit Mädchen nicht das nötige Geld zu haben. Um ihre Geldprobleme zu lösen, kommt Sanchez auf eine Idee. Sie brechen nachts in ihre Schule ein und stehlen einige der nagelneuen, vom Bundesland Berlin finanzierten Schülercomputer aus dem Keller. Trotz unprofessioneller Durchführung gelingt den Jungs der Einbruch; am nächsten Tag ist die Schule allerdings voller Polizisten und Journalisten, der Diebstahl an der „Problemschule“ zieht weite mediale Kreise.
Den Jungs gelingt es, drei der Rechner in einem Pfandhaus zu einer für sie enttäuschenden Summe zu vertickern. Für die erhaltenen 800 Euro kaufen sie sich unter anderem neue Markenklamotten. Als sein Lehrer ihn zu einem persönlichen Gespräch bittet, glaubt Lukas zunächst, sie seien aufgeflogen – doch Herr Sonnabend verdächtigt stattdessen die Mitschüler mit Migrationshintergrund und glaubt, dass Lukas als deutscher Schüler ihm bei der Aufklärung helfen könne. Die Drogendealer haben noch immer nicht die 500 Euro bekommen und demolieren als Strafe das Auto von Lukas’ Vater. Lukas versucht die Situation mit dem Anführer der Drogendealer zu klären, der ihn schlagen möchte. Die muslimischen Mütter und Tanten des Drogendealers beobachten die Situation und bringen ihn dazu, mit Lukas Frieden zu schließen. Als Lukas später mit dem Dealer ohne dessen Familie vor der Tür steht, muss er ihm zur endgültigen Friedensschließung zusätzlich noch seine gerade neu gekauften Turnschuhe geben.
Inzwischen hat Lukas seinem älteren Bruder Marco anvertraut, dass er und seine Freunde die Computer gestohlen haben. Marco vermittelt die Jungs an einen Typen, bei dem sie ihre letzten Rechner loswerden können, der sie jedoch nicht bezahlt und einfach mit den Computern wegfährt. Was die Jungs nicht wissen: es handelt sich bei dem Typen um einen Komplizen von Marco, der jetzt selbst an den gestohlenen Rechnern verdient und damit seine eigene Schulden in der Unterwelt abbezahlen kann. Es ist kurz zu sehen, dass Marco den verloren geglaubten Schülerausweis seines Bruders aus der Anfangsszene des Films zum Drehen eines Joints benutzt.
Während Lukas, Julius und Sanchez die letzten Computer losgeworden sind, dreht Gino, der immer mehr an der Situation mit seinem brutalen Vater verzweifelt, durch. Gino nimmt ihm von Julius geschenktes Tilidin ein und gewinnt durch den Rausch an Mut, schlägt seinen wieder einmal auf die Mutter einprügelnden Vater mit einer Flasche nieder und verletzt diesen schwer. Dann springt er selbst vom Balkon. Als Lukas, Julius und Sanchez das hören und sich auf den Weg ins Krankenhaus machen wollen, entdeckt Julius, wie seine Freundin Denise mit dem Drogendealer Cem herumknutscht. Es kommt zu einer kurzen Prügelei mit Cem, doch die Jungs erkennen, dass der Besuch im Krankenhaus für sie wichtiger ist. Der Film endet damit, wie sie den schwer verletzten, aber ansprechbaren Gino besuchen und sich als Zeichen der Freundschaft umarmen.